Ich war da mal beim Sport … Body Jump

Seit 1. März bin ich aktives Mitglied in einem Fitnessstudio. Und um ehrlich zu sein, ich bin ihm treu. Diesem nach Menschenschweiß riechenden Versammlungsort von „Fitnesswütigen“ und „Muskelmassenschiebern“.

Vielleicht war es das voranschreitende Alter oder doch eher der sitzende Bürojob der mich motivierte endlich was für mich zu tun. Dass es nun gerade Sport sein musste, statt Schokoladenpudding, ist mir selbst schleierhaft.

Das reichhaltige Kursangebot in meinem Sportstudio beeindruckte mich und die Thekenservicekraft überredete mich. BODY JUMP, was soll ich sagen … ich hätte es vorher wissen müssen.

BODY JUMP (ugs. Hüpfkurs) ist das sportliche Herumgehopse auf Trampolinen, bei dem deine Kniescheiben Dich am Ohr berühren oder sich gelegentlich auch hinter deinem Kopf kreuzen und wer jetzt auch noch an Beckenbodenmuskulatur und Inkontinenzprophylaxe denkt. Richtig! Das ist BODY JUMP.

Und NATÜRLICH gibt es bei so einem Kurs auch das typische Gehabe der sportlich Hochbegabten: „Die Neuen gehen in die 1. Reihe!“ – „Na, klar. Ich find Dich jetzt auch schon super näääätttt.“
Ich stehe also da und wippe unsicher auf meinem Trampolin von vorn nach hinten und denke an Schokoladenpudding. Kurz bevor die Musik einsetzt, sagt meine „Nachbarhupfdohle“: „Hee, pass auf da über Dir ist so ein Mauervorsprung!“ Mir bleiben noch 3 Sekunden, um kurz nach oben zu gucken, dann setzt die Musik ein.

Ich bin mit meinem Trampolin weder vertraut, noch fühle ich mich sicher. Ich bin 1,80 m groß und soll in einem gefühlten 2 m hohen Raum, mit abgesenkten 50 cm Mauervorsprung direkt über mir, die Kniescheiben hinter die Ohren hüpfen. Das geht nicht!
Die Trainerin sieht das anders und fordert mich auch noch auf, mich NICHT an der Haltestange festzuhalten. Ja, is klar! Und natürlich gibt es in solchen Räumen … für den besseren Blick auf den eigenen Körper … ausschließlich Spiegel an den Wänden. Ich werde länger brauchen, diesen erbärmlichen Anblick meiner Selbst zu verkraften.

30 Minuten hüpfe ich mir die Magensäure in die Speiseröhre und habe keinen Spaß, aber ununterbrochen blutverschmierte Bilder meiner Schädeldecke vorm inneren Auge. Auch der Cool down gefällt mir nicht, da müssen die Knie zwar nur unter die Achseln, aber sieht trotzdem scheiße aus.

Ich verlasse das Spiegelkabinett und schließe mich erst mal für geschlagene 10 Minuten in der Damentoilette ein. Wegen dem Atmen und anderer Dinge.

Fortsetzung folgt.

Nächste Woche probiere ich PILATES.

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