Brief an dich.

Als wir uns das erste Mal begegneten, wusste ich, du veränderst mich. Ich erinnere mich genau an den Tag unserer Begegnung, an die geschlagene Stunde der Zeit, an den Ort unseres Treffens, an das Gefühl meines Herzens und an den Koffer meiner Gedanken. „Wer bist du?“ fragte ich einmal mehr in meiner Zeit und hoffte das Selbige für eine Antwort reicht. 

Wir standen einander gegenüber und ich betrachtete dich genau. Wie schön du bist, blieb mein stummer und einziger Gedanke. Dabei meinte ich nicht deine leuchtenden Augen, deine kleine, ja manchmal gar große Nase. Nicht deinen lächelnden Mund oder das du gerade mal wieder nervös auf deiner Unterlippe kaust. Nicht deine Hände, die in dem Moment aufgeregt gestikulierten und auch nicht deinen disziplinierten, aufrechten Sitz. 

Ich meinte in diesem Moment deine Hoffnung auf Zuversicht und Liebe. Deinen Humor, deinen Charme, deinen Glauben und deine vertrauensvolle Investition in mich. Ich meinte auch deine nagenden Zweifel, deine eigene innere Ebbe und Flut. Ich meinte deinen Wunsch zu träumen und deine Bereitschaft ebenso zu verlieren. Deinen starken Willen zu entscheiden. Für dich. Immer wieder für dich! 

Es waren meine Zweifel, die seitdem verhinderten, genau dies einmal laut auszusprechen. Ich nahm an, du würdest all das schon wissen. Und ich dachte, jedes meiner Worte erschiene Dir vielleicht albern, doch zuweilen sicherlich überflüssig. 

Heute ist der letzte Tag eines wirklich besonderen Jahres. Das Wintergrau übergibt bereits an die Nacht und nun endlich schreibe ich diesen Brief an dich.

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Ich

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