… irgendwie.
Vor ungefähr 363 Tagen saß ich ähnlich wie jetzt, bei Kerzenschein mit heißem Tee vor einem leeren Blatt Papier und schrieb meine Neujahrswünsche auf. Die Tinte trocknete schnell, doch was aus meinen Wünschen wurde, war eine mittelschwere Katastrophe.
Vorab: Ich bestelle seit Jahren beim Universum und liebe diesen zuverlässigen spirituellen Versandhandel. Viele von Euch kennen sicherlich das erfolgreiche Buch von Bärbel Mohr. Ob bewusst oder unbewusst ich bestelle täglich! Mal einen freien Parkplatz, eine komplikationslose Zugfahrt oder zwischenmenschliche Herzlichkeiten.
Für 2015 bestellte ich eine Telefonnummer, ein Abendessen, viel Kraft und Gesundheit für meine Lieben und mich, einen klaren Blick für mein eigenes Innen und Aussen und noch diverse andere Dinge. Nun ja, die Telefonnummer ist heute in meinem Telefon gespeichert. Das gewünschte Abendessen fand tatsächlich statt und noch heute könnte ich weinen vor Glück. Vielleicht denkt ihr jetzt: Pff, ein dusseliges Abendessen!? Aber ja, es hat mir wirklich sehr, sehr viel bedeutet.
Allerdings meinte das Universum es mehr als gut mit mir und schleuderte gleich noch eine Ladung „Glück“ hinterher. Ich gebe zu, ich hätte nicht gewagt all diese nun ankommenden Fügungen, zu bestellen. Ich war von dieser Plötzlichkeit überfordert. Geriet ins Trudeln, zweifelte ebenso unerwartet und gab schließlich auf und dem Universum mein Glück zurück. Das war ein Fehler! Wie doof kann man sein und sein eigenes Glück zurückschicken?
Und weil es gerade so gut passte, hatte das Universum auch meine „Gesundheitswünsche für meine Liebsten“ fehlgeleitet und mir begegneten in diesem Jahr mehr als je zuvor erschreckende Schübe, unerträgliche Krebsschicksale, neue Knie- und Hüft- TEPs, Herzstolperer und Depressionen. Überall wollte ich ein guter Freund sein und war mittendrin, statt nur dabei… weit über meine eigenen emotionalen Grenzen hinaus.
Liebes 2015, das war anstrengend mit all dem Glück und diversen Herausforderungen! Die ersten grauen Haare gehen auf Deine Rechnung, doch lasse ich dich nun in Liebe gehen. Bin dankbar für all das, was ich lernen, hören oder erleben durfte. Dankbar für das, was mich Traumtanzen, Fliegen oder Schlafwandeln ließ. Dankbar für all die schönen Menschen und natürlich DAS Abendessen.
Machs gut.