Der Begriff „Hochsensibilität“ etablierte sich im Jahre 1997, als die US-Forscherin und Psychologin Elaine N. Aron ihn erstmals benannte. Eine anerkannte Diagnose ist Hochsensibilität aber nicht, denn es handelt sich nicht um eine Erkrankung, sondern lediglich um einen verfeinerten Wesenszug. Betroffene verarbeiten vermutlich Reize im Gehirn anders als durchschnittlich sensible Menschen, haben keinen Filter, dafür aber einen sechsten, siebten oder gar achten, neunten oder zehnten Sinn.
Hochsensibilität kann sich auf alle Sinne beziehen. Neben intensiverem Hören, Sehen, Riechen, Schmecken oder taktilem Erleben ist oft auch die stärkere Ausprägung beim Empfang von Stimmungen möglich. Auch die eigenen Empfindungen hochsensibler Menschen sind manchmal in besonderer Weise ausgebildet. Dies kann etwa das erleben von Liebe und Trauer, sowie Kunst und Musik betreffen. Zudem beschreiben hochsensible Personen etwa einen überdurchschnittlich Sinn für Gerechtigkeit und ein hohes Bedürfnis nach Harmonie.
Es ist etwas Besonderes, sensibel zu sein, denn so hat man „mehr“ vom Leben. Diese besondere Gabe passt aber nicht immer in den hektischen und lauten Alltag. „Stell Dich nicht so an.“ – „Mach nicht so ein Drama daraus.“ sind nicht selten Aussagen des Umfelds und manchmal ist man seinen Mitmenschen auch einfach emotional zu nah, denn sie fühlen sich schnell „gesehen“, „erkannt“ und damit auch oft „verraten“.
Woher ich das alles weiß? Ich erlebe es täglich.
Ich bin eine von diesen 15-20% hochsensiblen Menschen, bei der Geburt zu fein eingestellt und von Mensch & Leben im Laufe der Jahre noch zarter besaitet.
Es ist für mich kein Fluch, kostet nur oft mehr Energie, Zeit und vorallem Schlaf. Der in den letzten Jahren allerdings daraus gewachsene Segen ist „ich bin gern mit mir allein“ und hochsensibel zu sein bringt im Alltag auch unendlich viel Spass.
Ihr habt ja keine Ahnung was in einem Bus, auf einer Zugreise, in einer Apotheke oder in einem Konzertsaal noch so los sein kann.
Aus diesem Grund feiern wir heute … am Nikolaustag … die Geburtsstunde meiner Blogreihe „Hochsensibel in …“. Ich werde Euch durch meine Sinne blicken lassen und vielleicht erkennst Du ja darin:
… einen Freund? Ein Familienmitglied? Deinen Partner/ Deine Partnerin? Dich selbst?
Siehe auch: hochsensibel-test.de