Obwohl ich schon seit Jahren blogge, begegneten mir „Blogparaden“ erst vor Kurzem in der virtuellen Welt. Und heute ist sozusagen meine PREMIERE. Ich schreibe im Rahmen der „Kindheitserinnerungen“- Blogparade von Nina meinen ersten Beitrag. Und yeah, es geht ums Essen & Trinken … also in erster Linie ums Essen. Nur ums Essen. In der Kindheit. Los geht´s!
Es war Anfang der 80er als ich, aufgrund des frühen Todes meiner Oma, mit meinem Opa eine improvisierte „Wohngemeinschaft“ gründete. Er war 53 Jahre und ich 3 Jahre. Wir improvisierten gut, denn Anfang der 80er stand tatsächlich noch die Frau am Herd und der Mann auf dem Bau. Jedenfalls bei uns. Nun war die Oma nicht mehr und der „Mann vom Bau“ sollte kochen. Nur was?
Ich glaub, es gab wochenlang nur Spiegeleier auf Brot und Kompott aus dem Keller … Kompott, was die Oma jahrzehntelang eingekocht hatte, um den vermutlich Jahrzehnte andauernden nuklearen Zwischenfall zu überbrücken. Wir waren froh um jede süße eingekochte Frucht. Und wenn es kein Spiegelei auf Brot gab, dann gab es eben Brot ohne Ei, dafür mit Butter. Dicke Scheiben. Und wenn ich als Kind das Brot verwehrte, dann schnitt mein Opa es klein. „Häppeln“ nannte er die mundgerechten Brotstücke und unbemerkt der Menge stopfte ich freudig alles in mich rein. Das Kind war irgendwann satt.
Damit ich als Kind auch mal Gemüse oder Obst bekam, pflegte mein Opa einen großen Garten. Da zog ich mir oft nach dem Kindergarten eine Möhre und steckte das Grün wieder in die Erde. Mein Opa erwähnte nie die „schlechte“ Möhrenernte. Bis auf Bananen hatte ich alles!
Ich bin groß (1.80 m) geworden mit ganz schön viel Brot und einem eigenen Gemüsegarten. Sicherlich sehr improvisiert aus der Not, aber „Häppeln“ schneide ich heute immer noch.